Reden wir darüber: : Großes Interesse am "Balkonkraftwerke"-Infoabend
Erfolgreicher Infoabend über "Balkonkraftwerke"
Welchen Vorteil und Nutzen haben eigentlich sogenannte „Balkonkraftwerke“? Darüber haben sich sehr viele Bürger*innen am letzten Donnerstag im Grünen Zentrum ausgetauscht. Der Grüne Ortsverband Garbsen hatte zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um über Mini-Solaranlagen zu berichten und um Fragen zu beantworten. Schon weit vor Beginn der Veranstaltung war das Grüne Zentrum in Altgarbsen mit interessierten Menschen voll besetzt. Es musste sogar noch extra Stühle herangeschafft werden, so groß war das Interesse.
Die Gäste wurden zunächst über die verschiedenen Arten von „Balkonkratfwerken“ und deren Wirkungsgrade informiert. Neben technischen Details wurde aber auch die notwendige Vorgehensweise von der Inbetriebnahme bis zur Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber erläutert. Ergänzt wurde der Abend um einen Bericht von Bernd Vorbeck von der Langenhagener Firma Thofehrn. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und den Bau von Solar-Carports für Industrie, Gewerbe und Privat spezialisiert. Herr Vorbeck berichte u.a. über verschiedene Arten der Solarmodule. Besonders interessant waren die, die noch Licht durchlassen. Aber auch seine Beispiele, welchen Beitrag solche Solar-Carports für die die Gemeinschaft haben, waren sehr interessant. Wenn öffentliche Parkflächen mit überdachten Solar-Carports ausgestattet würden, kann nicht nur viel Strom für den Eigenbedarf erzeugt werden. Auch die Problematik mit zu wenige Ladesäulen für Elektroautos hätte sich schnell gelöst.
Schon nach kurzer Zeit entstand eine lebendige Diskussion unter den Teilnehmer*innen. Unsere Referenten konnten viele Fragen zur Anschaffung und zum Betrieb von „Balkonkraftwerken“ aber auch zum Thema Klimaschutz beantworten. „Unsere Besucher*innen waren bereits sehr gut informiert und hatten konkrete Ziele für sich definiert“, betont Ralph Dollenberg von den Grünen. „Es war ein toller Abend mit einem informativen Austausch. Wir hatten den Eindruck, dass die meisten Garbsener*innen schon längst bereit sind einen Beitrag zur Energiewende leisten zu wollen“, so Dollenberg weiter.
„Für uns Grüne steht fest, dass wir in Zukunft weitere solcher Veranstaltungen anbieten möchten. Denn eine Energie- und Wärmewende gelingt uns nur mit den Bürger*innen vor Ort zusammen“, sagt Sven Schubert vom Vorstand der Grünen in Garbsen. Sprecherin Ute Wolters ergänzt: „Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Stadt Garbsen beim bereits bestehenden Klimaschutzprogramm endlich ins Machen kommt.“
Die Grünen in Garbsen bedanken sich bei allen Teilnehmenden. Dank gilt aber natürlich auch den Referenten und dem Orga-Team, die allesamt ehrenamtlich diese Veranstaltung organisiert und durchgeführt haben.
Die vor Ort gezeigte Präsentation kann am Ende dieser Seite heruntergeladen werden.
„Jede Kilowattstunde zählt“
Mit einer Mini-Solaranlage können die Bürger*innen einen ersten Beitrag zur Energiewende leisten. Die oft als „Balkonkraftwerke“ bezeichneten Anlagen bestehen in der Regel aus zwei Modulen mit insgesamt bis zu 600 Watt (künftig bis 800 Watt). Diese Module werden an Balkonbrüstungen, auf Terrassendächern oder an Gartenhäusern befestigt.
Die rund 1m x 1,7m großen Platten bringen jeweils 300 Watt. Angeschlossen an einen Wechselrichter speisen sie den Strom ins eigene Hausnetz ein und sorgen so dafür die eigene Grundlast zu decken. Zum Beispiel für den Betrieb von Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine. Im Grunde genommen läuft der Stromzähler langsamer, da weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss.
Wer sich ein „Balkonkraftwerk“ anschaffen möchte, muss mit Kosten zwischen ca. 500 und 800 Euro rechnen. Je nach Ausstattung und Qualität. Wer handwerklich geschickt ist, kann diese Anlagen selbst montieren und anschließen. „Balkonkraftwerke“ sind quasi steckerfertig. Wer sich das nicht zutraut, der kann natürlich auf die Unterstützung vom Elektriker seines Vertrauens zurückgreifen.
Rechnet sich ein Balkonkraftwerk überhaupt?
Ein Balkonkraftwerk ist der Einstieg in die Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne. Den kompletten Haushaltsbedarf wird sie nicht decken können. Aber sie hilft Stromkosten zu senken. Zunächst sollte man prüfen, wie hoch die eigene sogenannte „Grundlast“ ist. Nur wenn man diese kennt, kann man auch prüfen, wie sehr ein „Balkonkraftwerk“ hilft die jährliche Stromrechnung zu reduzieren. Die meisten „Mini-Solaranlagen“ haben sich nach ca. sechs bis acht Jahren amortisiert.
Mit einer Solar-Anlage reduziert man jedoch nicht nur seine Stromrechnung, sondern man tut auch der Umwelt etwas Gutes: Etwa 2,5 Tonnen CO2-Ausstoß spart das Mini-Solarsystem in 20 Jahren ein.
Wichtig ist, dass die Mini-Solaranlagen beim örtlichen Netzbetreiber (hier in Garbsen ist das LeineNetz) und dem sogenannten Marktstammregister gemeldet werden.